Liebe Leserin,
in diesem Artikel möchte ich Ihnen die 4 Phasen einer Beziehung genauer erläutern. Der Soziologe Karl Lenz hat diese für Paarbeziehungen wie folgt festgelegt:
- Aufbauphasen
- Bestandsphase
- Krisenphasen
- Auflösungsphasen
Diese treten nicht zwingend in der der genannten Reihenfolge auf und können auch völlig unterschiedlich vorkommen und wahrgenommen werden. Auf alle 4 Phasen einer Beziehung werde ich genauer eingehen, diese erläutern und Ihnen für die jeweilige Phase entsprechende Tipps geben.
Aufbauphase
Die Aufbauphase der 4 Phasen einer Beziehung geht in der Regel davon aus, dass zwei Partner beschlossen haben eine Beziehung gemeinsam aufzubauen. Häufig hat man hier noch Schmetterlinge im Bauch, da alles relativ neu und in gewisser Hinsicht auch unbekannt ist.
Die Lust auf das Abenteuer ist groß und beide Partner freuen sich gemeinsam etwas aufzubauen. Die Aufbauphase ist vor allem dadurch geprägt, dass sich beide Partner innerhalb der Beziehung als ideale Beziehungspartner sehen.
Auch stellen Paare in dieser Phase häufig Gemeinsamkeiten fest und sind generell bereit sich auf den anderen einzustellen. Zudem werden sehr gerne Wünsche des anderen erfüllt um mit dem Partner möglichst lange zusammenzubleiben.
In gewisser Weise kann Sie dieses Verhalten in eine Abhängigkeit versetzen, da diese Tätigkeiten oft getan werden um dem anderen zu gefallen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie sich nicht zu sehr verstellen und auch bereit sind, Grenzen zu setzen.
Denn das Problem hierbei ist, dass oftmals Erwartungshaltungen die durch die Wunscherfüllung erbracht werden, in die folgenden Phase übernommen werden. Dadurch sind die Enttäuschungen groß wenn es dann bestimmte Muster und Erwartungen nicht mehr erfüllt werden.
Oft fällt dann folgender Vorwurf: “Du hast dich verändert”. Dabei haben Sie sich eigentlich gar nicht verändert sondern nur etwas vorgeben zu machen dass eigentlich nicht aus ihrem Inneren herauskommt, sondern vielmehr als Gefallen gewertet werden kann.
Darüber hinaus steht in dieser Phase die Nähe zu dem anderen und die Verliebtheit als solche im Vordergrund. Häufig zeigt sich auch in dieser Phase einer Beziehung ob die Partner füreinander geschaffen sind und es wird sich zeigen ob die Beziehung auf einen langfristigen Erfolg konzipiert ist. In dieser Phase der 4 Phasen einer Beziehung werden auch die Grundsteine für eine Beziehung und den weiteren Verlauf gelegt.
In der Aufbauphase kann sich schon relativ am Anfang herausstellen ob die Beziehung eine Zukunft hat oder zum Scheitern verurteilt ist. Um dies zu vermeiden ist es enorm wichtig, dass Sie von Anfang an viel miteinander kommunizieren um möglichst viel über den anderen zu erfahren.
Insbesondere am Anfang einer Beziehung kennen viele Paare sich gegenseitig noch nicht zu 100%. Dies führt oftmals dazu, dass Missverständnisse aufkommen und sich der Partner nicht richtig verstanden fühlt. Um dies zu vermeiden, sollten Sie immer über Ihre Belange und Probleme sprechen und diese ausreichend kommunizieren.
Denn dadurch kann sich Ihr Partner von Anfang an innerhalb der Beziehung auf Sie einstellen und weiss genau wo er dran ist. Dazu auch noch mehr in AnzeigeWie gewinne ich das Herz eines Mannes?
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Bestandsphase
Häufig, nicht immer, folgt der Aufbauphase innerhalb der 4 Phasen einer Beziehung die Bestandsphase. Die Bestandsphase tritt meistens ein wenn man sich schon seit längerer Zeit kennt und mittlerweile auch aneinander gewöhnt hat. Viele sprechen auch hier von einem gewissen “Trott” der sich nach einiger Zeit eingestellt hat.
In dieser Phase landen langsam die Schmetterlinge im Bauch und die Hochphase der Verliebtheit wird wieder etwas ausgeglichener. Oft bemerken Paare in dieser Phase auch die Fehler des anderen und werden sich langsam der Realität bewusst.
Häufig beginnt man in dieser Phase auch Fragen zu stellen. Ist der gewählte Partner wirklich der Richtige für eine dauerhafte Beziehung? Gibt es vielleicht noch andere Partner die unter Umständen besser zu mir passen? Möchte ich mit ihm den Rest meines Lebens verbringen?
In dieser Phase geht man zudem häufig wieder über zu sich selber und denkt auch mal wieder an sich. Viele fangen in dieser Phase an sich wieder um ihre eigenen Interessen zu kümmern. Auch treten Gefühle der Ernüchterung auf. Nicht selten werden auch Enttäuschungen wahrgenommen.
Aber was kann man in dieser Phase der Phasen einer Beziehung dagegen tun damit das Feuer nicht erlischt?
Wichtig ist anzuerkennen, dass es sich um einen völlig normalen Prozess handelt wenn man sich nach der Zeit mehr aneinander gewöhnt hat. Diese Phase einer Beziehung haben schon viele Paare durchgemacht und sie kann die Beständigkeit und Langfristigkeit einer Beziehung auf den Prüfstand stellen.
Denn jetzt zeigt sich ob das Paar wirklich füreinander geschaffen ist, oder die Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Aber Sie können aktiv daran arbeiten, dass die Beziehung nicht der Langeweile verdammt ist. Planen Sie zum Beispiel Aktivitäten die sie beide glücklich machen. Wichtig ist, dass Sie beide daran Spaß haben und nicht nur aus Liebe zu ihrem Partner aktiv werden.
Dadurch bleibt das Gleichgewicht einer Beziehung erhalten. Frauen die ich berate haben häufig auch ein gemeinsames Hobby geholfen. Suchen Sie sich etwas wofür Sie beide schwärmen.
Zum Beispiel gemeinsames kochen, tanzen, angeln, Motorradfahren, shoppen, zelten, reisen, sammeln etc. Solche Gemeinsamkeiten verbinden unheimlich und geben Ihnen etwas woran Sie sich zusammen festhalten können und etwas das verbindet. So entfliehen Sie dem oftmals gefürchteten und langweiligen Alltagstrott.
Krisenphase
Krisenphasen werden innerhalb der Phasen einer Beziehung zum Beispiel durch Machtkämpfe hervorgerufen. Machtkämpfe kommen häufig zustande wenn einer der Partner versucht den anderen zu verändern und seine Dominanz zur schau zu stellen.
Dadurch soll der Partner an die eigenen Erwartungen geformt werden. Die Folgen sind zum Beispiel Misstrauen, Wut oder Schuldzuweisungen und enden häufig in einer Beziehungskrise.
Ein weiterer Auslöser für eine Beziehungskrise kann zum Beispiel sein, dass sich einer in der Partnerschaft eingeengt fühlt und Luft zum atmen benötigt. Dies kommt häufig dann zustande wenn man zuviel zusammen unternimmt. Hiermit ist gemeint wenn beide innerhalb der Beziehung 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche gemeinsames erleben oder auch einfach nur auf dem Sofa nebeneinanderliegen.
Jeder Mensch benötigt Freiraum und daher sollten Sie ihrem Partner auch Freiräume einräumen. Besonders beliebt ist in diesem Kontext die Schaffung eines schlechten Gewissens. Sie akzeptieren dass der Partner zum Beispiel an einem Freitagabend etwas mit seinen Freunden unternimmt, sorgen aber dafür dass er ein schlechtes Gewissen hat und womöglich den Abend nicht richtig genießen kann.
Auch diese Form ist genauso schädlich wie als wenn gar keine Freiräume gewährt werden. Schaffen Sie sich gegenseitig Freiräume. Suchen Sie sich dafür vielleicht sogar einen Tag aus an dem regelmäßig bewusst etwas nicht mit dem eigenen Partner unternommen wird.
Auch ist die Chance größer, dass Sie sich danach auf ihren Partner sogar freuen weil Sie über einen gewissen Zeitraum nicht gesehen haben.
Es ist wichtig, dass Sie sie beide akzeptieren und respektieren und ihren Partner so nehmen wie er ist. Durch diese Form der Akzeptanz schaffen Sie Nähe aber auch gleichzeitig eine gewisse Selbstständigkeit und sorgen für eine ausgewogene Beziehung. Versuchen Sie auch gleichzeitig Kompromisse in einer Beziehungskrise zu finden. Dadurch geht niemand zu 100% leer aus.
Phasen einer Beziehung: Auflösungsphase
Der Auflösungsphase der Phasen einer Beziehung geht häufig die Krisenphase vorher. Sie wird innerhalb der Phasen einer Beziehung durch den festen Willen der Trennung hervorgerufen und wird in den meisten Fällen durch einen Partner forciert.
Eine Beziehung kann daher einseitig, einvernehmlich oder durch Dritte (zum Beispiel einer Behörde oder eines Richters) beendet werden. Aber auch der Tod kann zu einer Trennung führen. Die beiden Extremfälle (Tod und Einfluss durch Dritte) lasse ich jetzt mal bewusst außen vor.
Wenn eine Beziehung einseitig beendet wurde, dann hilft oftmals nur noch zu kämpfen. Wie Sie das am besten machen, habe ich vor kurzem in einem Artikel veröffentlicht: Beziehung retten – Tipps gegen eine Trennung.
Ich hoffe Sie mit allen Phasen einer Beziehung vertraut gemacht zu haben und mit ein wenig Hilfe zur Seite zu stehen. Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne jederzeit an mich wenden.
Welche Phase war für Sie bisher am schwierigsten? Freue mich über Ihre Kommentare.
One Response
Berta60
Hallo – mein Mann/ Freund braucht *viel* Freiraum.. erst 4 Tage bei Freund*in, 3 Tage Zuhause; dann 7 Tage dort u 1 Tag Zuhause; schließlich 14 Tage dort, 1 Tag Zuhause.. Inzwi weitet er die für ihn angenehme Zeit dort weiter aus. Darüb kommunizieren will er (43) mit mir nicht. Macht “sein Ding”..