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Wenn Sie Teil der LGBTQ+-Gemeinschaft sein sollten, oder einfach nur mit dieser Community sympathisieren, werden Sie sich eventuell schon gefragt haben, wo denn eigentlich deren freundlichsten Reiseziele gelegen sind. LGBT Reisen bekommen daher eine immer stärkere Bedeutung.
In diesem Artikel haben wir eine vollständige Liste für den Sommer 2023 zusammengestellt – und wir hoffen, dass in den kommenden Jahren noch mehr Länder dazukommen werden!
Wofür steht LGBT und LGBTQ+?
LGBT steht für “Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender,” während LGBTQ+ eine erweiterte Variante davon ist, die zusätzliche Identitäten einschließt. Hier ist eine Aufschlüsselung der Buchstaben und deren Bedeutungen:
- L: Lesbian (Lesbisch) – Frauen, die romantisch, emotional und/oder sexuell zu anderen Frauen hingezogen sind.
- G: Gay (Schwul) – Männer, die romantisch, emotional und/oder sexuell zu anderen Männern hingezogen sind. Das Wort wird jedoch oft allgemeiner verwendet, um sich auf die ganze LGBTQ+-Gemeinschaft zu beziehen.
- B: Bisexual (Bisexuell) – Menschen, die romantisch, emotional und/oder sexuell sowohl zu Menschen ihres eigenen Geschlechts als auch zu Menschen des anderen Geschlechts hingezogen sind.
- T: Transgender (Transgender) – Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
- Q: Queer (Queer) – Ein inklusiver Begriff, der oft als Oberbegriff für nicht-heteronormative sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten verwendet wird. Er kann auch als politische Aussage verwendet werden, um Normen und Stereotypen in Frage zu stellen.
- +: Das Pluszeichen symbolisiert die Vielfalt der Identitäten, die über die Hauptbuchstaben hinausgehen. Es repräsentiert Menschen, die sich mit Identitäten wie asexuell, pansexuell, nicht-binär, intergeschlechtlich und viele andere identifizieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass Sprache sich ständig weiterentwickelt und die Verwendung von Begriffen in der LGBTQ+-Gemeinschaft von verschiedenen Menschen unterschiedlich empfunden werden kann. Es ist immer am besten, respektvoll nachzufragen und die bevorzugten Begriffe einer Person zu verwenden, wenn man sich unsicher ist.
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Malta
Malta gilt als LGBT-freundliches Reiseziel aus mehreren Gründen:
- Gesetzgebung und Rechte: Malta hat eine fortschrittliche Gesetzgebung in Bezug auf LGBT-Rechte. Im Jahr 2014 wurde die “Ehe für alle” eingeführt, wodurch gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert wurden. Zudem wurden Gesetze gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität erlassen. Diese rechtlichen Fortschritte schaffen ein unterstützendes Umfeld für LGBT-Reisende. Im Jahr 2016 belegte Malta sogar den ersten Platz im Rainbow Europe Index.
- Akzeptanz und Toleranz: Die maltesische Gesellschaft ist im Allgemeinen offen und tolerant gegenüber LGBT-Personen. Dies spiegelt sich in der breiten Unterstützung von LGBT-Rechten in der Bevölkerung wider. Die maltesische Regierung und verschiedene soziale Organisationen arbeiten aktiv daran, das Bewusstsein für LGBT-Themen zu schärfen und Diskriminierung zu bekämpfen.
- Veranstaltungen und Community: Malta veranstaltet regelmäßig LGBT-Veranstaltungen, wie zum Beispiel das “Malta Pride” Festival, das jährlich stattfindet. Diese Ereignisse ziehen nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher aus der ganzen Welt an und tragen zur Schaffung einer offenen und freundlichen Atmosphäre bei.
- Tourismuswerbung: Malta hat aktiv daran gearbeitet, sich als LGBT-freundliches Reiseziel zu positionieren. Die maltesische Tourismusbehörde hat Marketingkampagnen entwickelt, die gezielt LGBT-Reisende ansprechen, und Informationen über die LGBT-Freundlichkeit des Landes bereitgestellt.
- Vielfältige Atmosphäre: Malta bietet eine vielfältige und offene Atmosphäre, die es LGBT-Reisenden ermöglicht, sich frei und sicher zu fühlen. Die Inseln bieten sowohl lebendige Partyorte als auch entspannte Strände und Kulturerlebnisse, die für verschiedene Interessen attraktiv sind.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Malta als ein Reiseziel wahrgenommen wird, das die Bedürfnisse und Interessen von LGBT-Reisenden respektiert und unterstützt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Akzeptanz und die Bedingungen für LGBT-Reisende je nach Ort und individuellen Erfahrungen variieren können.
Seit der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft im Jahr 2014 ist die maltesische Homosexuellenszene außerdem deutlich gewachsen.
Das Fremdenverkehrsamt empfiehlt einige besondere Webseiten, darunter Gay Malta und Gay Guide Malta, um LGBTQ+-Reisende in Malta zu informieren. Außerdem findet jedes Jahr im September die beliebte Pride Week statt, in der alle Formen der Liebe gefeiert werden können!
Reykjavik, Island
Island ist eines der schwulenfreundlichsten Länder der Welt, und Reisende berichten, dass sie sich dort sehr willkommen fühlen.
Das Land hat seit 2006, als homosexuelle Paare gleichen Zugang zu Adoption bekamen, große Fortschritte in Richtung Gleichstellung gemacht. Die Homo-Ehe wurde 2010 vom isländischen Parlament und 2015 von der isländischen Kirche legalisiert. Eine erdrutschartige Mehrheit stimmte auch für das Verbot der (Trans-inklusive) Konversionstherapie im Jahr 2023.
In Reykjavik gibt es ein paar Schwulenbars, aber dennoch ist diese Insel im Atlantik außerhalb der Hauptstadt nicht gerade für sein Nachtleben bekannt ist!
Jedes Jahr gibt es eine Pride-Parade in der isländischen Hauptstadt und eine weitere in der kleinen Stadt Seydisfjordur (die auf der anderen Seite des Landes liegt!), die eine herzerwärmende Geschichte zu erzählen hat. Ein Einheimischer, Snorri, konnte nicht an der Reykjavik Pride teilnehmen (die Hauptstadt ist acht Autostunden entfernt).
Stattdessen feierte er mit sechs anderen ein kleines Fest auf der Hauptstraße von Seydisfjordur und wurde gefragt, warum er es nicht angekündigt hatte, als er Fotos online stellte!
Im nächsten Jahr erhielt er die Erlaubnis, nicht nur eine größere Parade zu veranstalten, sondern auch die Straße in Regenbogenfarben zu streichen, um die Unterstützung der Stadt für die LGBTQ+-Gemeinschaft zu verdeutlichen.
Reykjavik hat sich schließlich von Seydisfjordur inspirieren lassen, und heute gibt es eine passende Regenbogenstraße, die von der Hallgrimskirkja aus durch die Stadt führt.
Taipei, Taiwan
Leider ist Asien nicht die schwulenfreundlichste Region, obwohl viele LGBTQ+-Reisende Länder auf dem ganzen Kontinent besuchen.
Aber Taiwan ist das homosexuellenfreundlichste Land Asiens, denn es war das erste, das 2019 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte (und Homosexualität war hier eigentlich nie illegal!). Bei den Rechten von Transsexuellen gibt es noch einiges zu tun, auch wenn in den letzten Jahren auch Ausweise für das dritte Geschlecht eingeführt wurden.
Im Allgemeinen ist die Gesellschaft allen Reisenden gegenüber aufgeschlossen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, und es gibt viele Schwulenbars in Taipeh.
Las Vegas, USA
In Las Vegas ist alles erlaubt. Es ist eine wunderbar offene Stadt, in der sich Drag Queens mit Geschäftsleuten in Anzug und Stiefeln die Klinke in die Hand geben. In der Tat gibt es in Vegas ein ganzes Viertel mit Schwulenbars, das “The Fruit Loop” heißt und etwas östlich des Hauptstrips liegt.
Hotels und Einrichtungen sind in der Regel einladend und akzeptieren alle Geschlechter und Sexualitäten. Vegas ist vor allem für seine Glücksspiele bekannt, und genau wie in der übrigen Stadt ist dort jeder willkommen, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung.
Der Bundesstaat Nevada (in dem sich Las Vegas befindet) ist seit jeher einer der fortschrittlichsten Staaten in Bezug auf die Rechte von LGBTQ+. Im Jahr 2020 war er der erste Staat, der die Homo-Ehe legalisierte, und er war auch der erste Staat, der 1997 die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung verbot (2015 wurde dies neu definiert und auf Trans-Personen ausgedehnt).
Damit ist der Bundesstaat Nevada mit dem Grand Canyon und dem Great Basin National Park ein weiteres beliebtes Reiseziel für Homosexuelle.
Kopenhagen, Dänemark
Dänemark verdient einen Platz auf dieser Liste, denn es war das erste Land, das 1989 gleichgeschlechtliche Beziehungen gesetzlich anerkannte. Heute ist die Hauptstadt Kopenhagen eine aufgeschlossene Stadt mit vielen schwulenfreundlichen Einrichtungen, von Bars und Clubs bis hin zu entspannten Cafés, die voller Gleichgesinnter sind. Kopenhagen Pride ist eine der beliebtesten Veranstaltungen im Kalender der Stadt, die jedes Jahr im August stattfindet.
Nachfolgend die wichtigsten Gründe, warum Kopenhagen, die Hauptstadt Dänemarks, als eines der LGBT-freundlichsten Reiseziele gilt:
- Rechtliche Gleichstellung: Dänemark war eines der ersten Länder der Welt, das die eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare einführte, lange bevor die Ehe für alle landesweit legalisiert wurde. Diese Vorreiterrolle bei der rechtlichen Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen spiegelt die fortschrittliche Haltung des Landes gegenüber LGBT-Rechten wider.
- Gesetzgebung gegen Diskriminierung: Dänemark hat strenge Gesetze gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität. Dies schafft ein unterstützendes Umfeld für LGBT-Reisende, da sie rechtlich vor Diskriminierung geschützt sind.
- Offene und inklusive Kultur: Die dänische Kultur zeichnet sich durch Offenheit, Toleranz und Inklusivität aus. LGBT-Personen sind in der Gesellschaft weitgehend akzeptiert, und es gibt eine breite Unterstützung für LGBT-Rechte in der Bevölkerung.
- Vielfältige LGBT-Szene: Kopenhagen verfügt über eine blühende LGBT-Szene mit einer Vielzahl von Bars, Clubs, Restaurants und Veranstaltungen, die sich speziell an LGBT-Besucher richten. Das Viertel Vesterbro ist bekannt für seine lebendige und diverse LGBT-Community.
- Copenhagen Pride: Das jährliche Copenhagen Pride Festival ist eines der größten und bekanntesten LGBT-Events in Skandinavien. Es zieht nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher aus der ganzen Welt an und bietet eine Woche lang Paraden, Partys, Diskussionen und kulturelle Veranstaltungen.
- Sichtbare Unterstützung: Viele Geschäfte, Restaurants und Institutionen in Kopenhagen zeigen stolz ihre Unterstützung für die LGBT-Community, indem sie Regenbogenflaggen oder andere Symbole der Vielfalt anzeigen.
- Sicherheit und Respekt: Dänemark ist bekannt für seine allgemeine Sicherheit und das respektvolle Verhalten der Einwohner. LGBT-Reisende können sich oft frei und unbeschwert bewegen, ohne befürchten zu müssen, diskriminiert zu werden.
Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Kopenhagen als beliebtes Reiseziel für LGBT-Besucher angesehen wird. Die Stadt bietet nicht nur eine freundliche Umgebung, sondern auch eine Vielzahl von kulturellen und unterhaltsamen Möglichkeiten für alle Reisenden.
Melbourne, Australien
Melbourne, die zweitgrößte Stadt Australiens, ist die viertfreundlichste LGBTQ+-Stadt der Welt (Sydney steht normalerweise auch ganz oben auf der Liste). Das liegt an der “freundlichen, lustigen Schwulenszene” mit vielen Schwulenbars und einladenden Räumen für LGBTQ+ Menschen.
Australien war bei der Legalisierung der Homo-Ehe langsamer als andere Länder, aber Ende 2017 war es so weit. Seitdem entwickeln sich die größten Städte des Landes schnell zu einigen der beliebtesten Städte für homosexuelle Reisende weltweit.
Nachfolgend die wichtigsten Gründe:
- Rechtliche Gleichstellung: Australien legalisierte die Ehe für alle im Jahr 2017, nach einer landesweiten Volksabstimmung. Dies spiegelt die wachsende Akzeptanz von LGBT-Rechten in der australischen Gesellschaft wider, und Melbourne trägt zu dieser positiven Entwicklung bei.
- Vielfältige LGBT-Szene: Melbourne verfügt über eine lebendige und vielfältige LGBT-Szene. Das Viertel Fitzroy, insbesondere die Brunswick Street, ist bekannt für seine LGBT-freundlichen Bars, Clubs, Cafés und Kunstgalerien. Das jährliche Midsumma Festival, ein LGBTQ+-Kunst- und Kulturfestival, zieht sowohl Einheimische als auch Besucher an.
- Kulturelle Diversität: Melbourne ist eine äußerst multikulturelle Stadt, die für ihre Offenheit und Toleranz bekannt ist. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Akzeptanz von LGBT-Reisenden wider.
- Veranstaltungen und Festivals: Neben dem Midsumma Festival veranstaltet Melbourne das jährliche Melbourne Queer Film Festival, das LGBT-Themen durch Film und Kino feiert. Diese Veranstaltungen fördern nicht nur die Sichtbarkeit von LGBT-Kultur, sondern schaffen auch eine einladende Atmosphäre für LGBT-Reisende.
- Unterstützung von Unternehmen und Institutionen: Viele Unternehmen und Institutionen in Melbourne unterstützen aktiv die LGBT-Gemeinschaft, indem sie LGBT-freundliche Richtlinien umsetzen und sich an Veranstaltungen wie dem Melbourne Pride March beteiligen.
- Öffentliche Unterstützung: Die Bewohner von Melbourne sind im Allgemeinen tolerant und unterstützend gegenüber der LGBT-Community. Regenbogenfahnen und andere Symbole der Vielfalt sind in der Stadt weit verbreitet.
- Sicherheit und Respekt: Australien im Allgemeinen und Melbourne im Besonderen gelten als sichere Orte für LGBT-Reisende. Es gibt Anti-Diskriminierungsgesetze, die LGBT-Personen schützen, und die Stadt hat eine niedrige Kriminalitätsrate.
Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Melbourne als ein offenes, freundliches und einladendes Reiseziel für LGBT-Besucher gilt. Die Stadt bietet eine Mischung aus kulturellen Angeboten, vielfältigen Veranstaltungen und einer liberalen Haltung, die LGBT-Reisende anspricht und sichert.
Schlußwort LGBT Reisen
Liebe ist Liebe, und es ist schön zu sehen, dass sich so viele Städte auf der ganzen Welt mit Pride-Festivals und schwulen Einrichtungen für die Rechte von LGBTQ+ einsetzen. Diese Liste wird immer länger, da die Welt als Ganzes immer fortschrittlicher wird, und hoffentlich werden eines Tages alle Nationen der Welt auf dieser Liste zu finden sein!
LGBT-Reisen haben sich im Laufe der Jahre zu einem bedeutsamen Aspekt des globalen Tourismus entwickelt. Es ist erfreulich zu sehen, wie viele Länder und Städte weltweit sich bemühen, LGBT-freundliche Umgebungen zu schaffen, in denen Reisende ihre Identitäten frei ausleben können. Die Fortschritte in Richtung Akzeptanz, Gleichberechtigung und Sichtbarkeit der LGBT-Community haben zu einer positiven Veränderung der Reiselandschaft geführt.
Die Akzeptanz von LGBT-Reisenden in vielen Regionen ist ein Zeichen für den Wandel in der Einstellung gegenüber unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Die rechtliche Gleichstellung in Bezug auf Ehe, Diskriminierungsschutz und die Umsetzung inklusiver Politiken sind Schritte in die richtige Richtung. Städte wie Kopenhagen, Malta und Melbourne sind Beispiele für Orte, die nicht nur rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, sondern auch eine Atmosphäre der Offenheit, Toleranz und Vielfalt pflegen.
LGBT-Reisen sind mehr als nur Tourismus; sie tragen zur globalen Sichtbarkeit der LGBT-Gemeinschaft bei. Sie schaffen Räume, in denen Menschen ihre wahre Identität ausleben und authentische Erfahrungen machen können. Dennoch bleibt zu beachten, dass nicht alle Regionen die gleiche Akzeptanz bieten, und es ist wichtig, sich vor einer Reise über die kulturellen und rechtlichen Gegebenheiten eines Landes zu informieren.
In einer idealen Welt sollten LGBT-Reisende überall ohne Angst vor Diskriminierung oder Ausgrenzung ihre Reisen genießen können. Während es noch Fortschritte zu machen gibt, ist es ermutigend zu sehen, wie die globale Reisebranche Schritte unternimmt, um LGBT-Reisende zu unterstützen und anzuerkennen. Letztendlich trägt die Förderung von LGBT-freundlichem Tourismus nicht nur zur individuellen Freiheit der Reisenden bei, sondern auch zur Schaffung einer inklusiveren und vielfältigeren Welt für alle.
One Response
Sarah
Danke für die guten Reisetipps.
LG
Sarah