Platonische Beziehungen werden immer häufiger gelebt und praktiziert. Doch was genau versteht man unter einer platonischen Beziehung und wie kann diese gelingen? In diesem Artikel möchte ich Ihnen zeigen was Sie über eine platonische Beziehung wissen sollten. Dazu gehört vor allem die Definition, entsprechende Vor- und Nachteile und wie eine platonische Beziehung gelingen kann.
Platonische Beziehungen haben etliche Vorteile und Sie werden sehen was man alles damit anfangen kann. Da Sie sich über diese Form der Beziehung informieren, denken Sie wohl darüber nach mit Ihrem Partner eine solche Beziehung zu pflegen. Im Vorhinein möchte ich darauf hinweisen, dass Sie mit Ihrem Partner reden müssen, ehe es eine platonische Beziehung gibt. Ansonsten könnte es leicht zu Problemen und etwaiger Eifersucht und ähnlichem kommen.
Was ist eine platonische Beziehung? (Definition)
Die platonische Liebe wird auf die Theorien und Definitionen der Liebe von Platon gestützt. Seit der Renaissance wird diese so genannt und hat viele Befürworter weltweit.
Eine platonische Beziehung klammert die sinnlichen und sexuellen Aspekte in einer Partnerschaft aus und konzentriert sich auf die geistige und seelische Basis der Beziehung. Sie ist kurz gesagt eine Beziehung ohne ein gegenseitiges sexuelles Interesse.
Das bedeutet, dass auf Zärtlichkeiten und Sex komplett verzichtet wird. Bei einer platonischen Beziehung fehlt die Fähigkeit oder die Gelegenheit zur sexueller Betätigung komplett. Auch kann diese bewusst von den Partnern gewollt sein und einer sexuellen Beziehung nicht zugestimmt wird. Eine platonische Beziehung ist rein geistig und kann daher sehr tiefsinnig sein.
Das Gegenteil einer platonischen Beziehung ist eine Beziehung die auch auf einer körperlichen Ebene stattfindet. Das bedeutet man kommt sich innerhalb der Beziehung auch näher und tauscht Intimitäten und Zärtlichkeiten aus. Diese können zum Beispiel in Form von Küssen oder sexuellen Praktiken vollzogen werden. Kennzeichnend ist vor allem die körperliche Nähe.
Platonische Beziehungen bei denen die körperliche Ebene gezwungener Maßen für einige Zeit fehlt, sind Fernbeziehungen. Da aber auf diese Handlungen nicht verzichtet wird, sondern es eben einfach so dazu kommt durch die räumliche Trennung, wird diese Form der Beziehung nicht unter den platonischen Beziehungen geführt.
Andere platonische Beziehungen sind zum Beispiel Beziehungen mit mindestens einem asexuellen Partner. In diesem Fall ist keine oder nur sehr wenig Asexualität vorhanden, weswegen eben auf alles in diesem Sinne verzichtet wird. Das sind richtige platonische Beziehungen die weltweit praktiziert werden.
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Was spricht gegen eine platonische Beziehung?
Grundsätzlich muss jeder für sich selber wissen ob eine platonische Beziehung für ihn die richtige Form der Beziehung ist. Rein platonisch bedeutet den völligen Verzicht auf Sex und Zärtlichkeiten. Nicht jeder kommt damit klar und man sollte sich wirklich darüber von vornherein bewusst sein.
Das Bewusstsein über diese Form der Beziehung ist unheimlich wichtig. Dazu gehört vor allem ein vorheriger reibungsloser Dialog. Wenn dieser nämlich nicht stattfindet und evtl. nur einer über die platonische Beziehung Bescheid weiß, laufen Sie der Gefahr, dass es schnell zu Konflikten und Auseinandersetzungen kommt. Der Grund ist dann, dass einer der Partner nur schwer auf den Sex verzichten kann.
Platonische Beziehungen können funktionieren, wenn Sie keine besonderen Gefühle dafür haben jemandem nah zu sein. Denn es geht bei der platonischen Beziehung um die geistige Verbundenheit und damit keinerlei Zärtlichkeit. Damit klar zu kommen ist schwer, wenn man sich bewusst dafür entscheidet.
Meiner Meinung nach kann eine platonische Beziehung nur dann funktionieren, wenn beide Partner keine Lust nach Zärtlichkeiten oder Sex empfinden. Der Verzicht oder die bewusste Abgrenzung davon verursacht Probleme und wird über kurz oder lang zu Konflikten führen.
Was spricht für diese Form der Beziehung?
Für eine platonische Beziehung spricht, dass sie geistig ausgeführt wird und daher sehr tiefgreifend sein kann. Die Intensität der Gespräche und dem Gesagten ist oft um ein vielfaches stärker als bei einer nicht platonischen Beziehung. Wenn die Basis dafür bei beiden stimmt und beide Partner mit dieser Form der Beziehung einverstanden sind, dann kann es zu einer sehr glücklichen und intensiven Beziehung kommen.
Die Beschränkung auf eine platonische Beziehung kann zum Beispiel dann die Lösung sein wenn es zu Erektionsstörungen beim Mann kommt. Aber auch andere Krankheiten können die Ursachen für den Verzicht auf sexuelle Handlungen sein. Die Lösung ist dann die Beschränkung auf die geistige Liebe.
Die tiefe Zuneigung ist dann oft sehr intensiv und harmonisch. Auch ist diese Form der Beziehung bei Paaren zu finden die über die Jahre hinweg ihre sexuelle Lust verloren haben und durch den Dialog und die geistige Verbundenheit kompensieren.
Sie wird von Paare genutzt welche die eigentliche Form der Beziehung beibehalten wollen und ihren Partner nicht verlassen möchten. Auch ist eine platonische Beziehung oft eine Lösung für Paare die sehr gestresst sind und unter beruflichem Stress leiden. Viele verzichten auch dann völlig auf den Sex. Dazu auch noch mehr in AnzeigeWie gewinne ich das Herz eines Mannes?
Kein Sex vor der Ehe
Von einer platonischen Partnerschaft spricht man auch, wenn auf den Sex vor der Ehe komplett verzichtet wird. Diese Form der Beziehung wird von verschiedenen Initiativen und Gemeinden verfechtet und ist oft auf einen starken Glauben zurückzuführen.
Die sexuelle Enthaltsamkeit wird von vielen als positive Auswirkung auf die unterschiedlichen und kommenden Lebensbereiche gedeutet. Natürlich sollte diese Form der Enthaltsamkeit jedes Paar für sich selber entscheiden.
Auch sollte man sich über eine mögliche Unzufriedenheit der vorher nicht erprobten Sexualität bewusst werden. Allerdings ist der Stellenwert von Sex oftmals sowie weniger stark bedeutend wie bei Beziehungen die von vornherein eine sexuelle Basis hatten.
Sex vor oder erst nach der Ehe sollte jedenfalls vom Paar selber entschieden werden und nicht vom Glauben oder von der Familie. Wenn das Paar Sex haben möchte, dann sollten Sie den auch haben und sollten nicht enthaltsam sein, nur weil diese Regel es Ihnen verbietet.
Allerdings sollte man sich auch gut über Sex informieren, bevor man sein Erstes Mal hat, ansonsten könnte es zu ungewollten Komplikationen kommen. Und den Stress danach möchte man sich auch nicht antun.
So funktioniert eine platonische Beziehung zwischen Mann und Frau
Wichtig ist, dass Sie vorher über die platonische Beziehung sprechen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit um mit diesem Gedanken umzugehen. Die wichtigsten Grundpfeiler in einer platonischen Beziehung sind vor allem Vertrauen und Akzeptanz. Mehr dazu auch in meinem Buch “AnzeigeVertrauen aufbauen und wiedergewinnen – Leitfaden für eine erfüllte Beziehung“.
Eine platonische Beziehung kann etwas wundervolles sein, weil man sich auf so viel mehr Ebenen liebt als nur auf einer auf Sex basierenden Ebene. Man ist tiefer verbunden und spricht mehr miteinander. Es gibt sehr viele schöne Aspekte an einer platonischen Beziehung die auch mir gefallen. So eben die gute Kommunikation die immer zwischen Partnern gegeben sein muss.
Gute Kommunikation ist der Stützpfeiler einer jeden guten Beziehung und sollte auch immer dazu gehören. Setzen Sie sich jeden Abend hin und reden Sie miteinander. Das hilft Spannungen in der Beziehung zu beseitigen und das Probleme nicht immer aufgebauscht und verschlimmert werden. Nur weil man sie verschleppt.
Wenn man den richtigen Partner findet, dann wird auch häufig von einer Seelenverwandtschaft gesprochen. Die Paare sind geistig auf der selben Wellenlinie und haben einen unheimlich guten Draht zueinander. Daher funktioniert die Kommunikation auch häufig reibungslos.
Platonische Beziehung funktionieren umso besser, je besser man sich kennt. oft lässt das Prickeln nach einer gewissen Zeit sowieso nach und dadurch ist die Gefahr gering, dass es wieder zu einem stark ausgeprägten erotischen Verhältnis kommt.
Fazit
Wer sich für eine platonische Beziehung bereit fühlt und der Partner sich mit dem Gedanken auch anfreunden kann, sollte diesen Schritt wagen. Manchmal bleibt einem ja auch aufgrund von Krankheiten oder anderen Missständen gar keine andere Wahl.
In solchen Fällen ist eine platonische Beziehung dann die beste Möglichkeit eine intensive Beziehung auch ohne eine ausgeprägtes Sexualleben zu führen. Da die Sexualität dann durch die geistige und mentale Ebene kompensiert wird, sind solche Beziehungen oft wesentlich intensiver und zumindest auf mentaler Sichtweise gefühlvoller.
Natürlich muss man seine platonische Beziehung nicht so nennen, sondern kann ganz einfach so leben wie bisher ohne, dass man es an die große Glocke hängt. Es geht ja um die Partnerschaft, nicht um die anderen Personen um einen herum.
Wenn Sie noch weitere Fragen oder Anregungen haben, können Sie gerne einen Kommentar da lassen. Ich werde Ihnen dann so schnell wie möglich antworten.
One Response
Conny Müller
Hallo Maximilian!
Seid bald 8 jahren lebe ich (49, w) in einer platonischen beziehung. Beide hatte wir vorher eine andere langjährige partnerschaft mit kindern. Wir lernten uns über eine eroticseite kennen!! Und am anfang war da auch ein riesen feuer und ein nachholbedürfnis mit viel leidenschaft und sinnlichkeit, doch die seelenverwandtschaft war von anfang an das elementarste das uns verbindet. Nach etwa 2 jahren liess bei mir das kribbeln und die leidenschaft nach und meine lust nach sex dämmte immer mehr ein, etwas das ich nie gedacht habe, denn ich war sexuell immer sehr interessiert und sehr aktiv. Und auf einmal sank mein interesse und meine lust, und was blieb war/ist eine tiefe liebe und ein grosses zusammengehörigkeitsgefühl zu diesem mann. Mein partner hatte anfänglich mühe mit meiner immer grösser werdenden körperlichen distanz. Es hat mir für ihn leid getan, denn es lag ganz sicher nicht an ihm, sondern eher an meiner kindes-und jugendgeschichte, die gefüllt mit misshandlung und missbrauch waren und die mich jetzt anscheinend doch noch einzuholen schien… Ich sagte ihm das er seine sexuellen bedürfnisse auch ausserhalb unserer beziehung stillen dürfe ohne sie zu gefährden, dass sei okay für mich. Doch das wollte er nicht, und so akzeptierte er die dinge wie sie sind. Wir sind in den letzten jahren extrem zusammengewachsen, wir können uns aufeinander verlassen, auch in extremsituationen, dass haben wir beide “hautnah” erleben dürfen/müssen. Da ist soviel vertrauen, soviel verständnis, soviel akzeptanz, es ist wie wenn man endlich nachhause gekommen ist…
Inzwischen habe ich wirklich das gefühl das es für meinen partner so auch stimmt. Da er 11 jahre älter ist als ich (also 61) spielt sein alter wahrscheinlich auch eine rolle. Ein jüngerer mann hätte vielleicht mehr mühe? Das kann ich nicht sagen oder beurteilen, dass einzigste das ich beurteilen kann ist, dass unseren letzten 8 platonischen jahre intensiver waren als jede sexuell aufgeladene und gelebte beziehung vorher.
Ihr bericht war sehr interessant für mich, danke!!
Mit liebem gruss
Conny Müller