Jeder kennt die Schmetterlinge im Bauch die am Anfang einer Beziehung herumflattern. Sie lösen Euphorie und Adrenalin aus. Ein Cocktail aus Glück und Verliebtheit, der einen durchströmt. Doch was ist, wenn die Beziehung nicht mehr, in die richtige Richtung läuft und langsam aber sicher ersichtlich wird, dass es so nicht weitergehen kann? Die Gründe für ein mögliches Beziehungsende, können dabei ganz unterschiedlich sein. Kulturelle Differenzen, Fremdgehen oder das Verlieben in eine andere Person sind die häufigsten Ursachen.
Die Flügel der Schmetterlinge, werden irgendwann zu Glasscheiben, die sich jeden Tag schlimmer anfühlen, bis der komplette Schmetterling später aufhört zu fliegen. Es kommt dann der Zeitpunkt, an dem über das Schluss machen, nachgedacht wird. Doch auch wenn die Gefühle, nicht mehr so stark sind, wie am Anfang hat der Partner in den meisten Fällen einen rücksichtsvollen und taktvollen Abgang verdient. Wie Sie diesen Weg, am besten bestreiten erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Nachdenken
Denken Sie vorher wirklich, über Ihre Entscheidung vom Schluss machen nach. Denn wenn Sie sich nicht absolut sicher sind, sollten Sie Ihren Entschluss noch einmal überdenken. Zudem empfehle ich Ihnen, über die Situation mindestens eine Nacht zu schlafen.
Denn häufig wird, aus spontanen Situationen voller Emotionen heraus gehandelt, die wir später vielleicht bereuen. Deswegen sollten Sie, niemals Schluss machen, wenn Sie gerade spontan wütend oder sauer auf Ihren Partner sind. Wenn Sie später Ihre Entscheidung zurückziehen, kann der Keil, der zwischen Ihnen beiden gelegt worden ist, nur schwer und mühselig, wieder entfernt werden. Darüber hinaus ist diese „hin- und her Situation“, auch Ihrem Partner unfair gegenüber.
Denken Sie daher genau über die Entscheidung nach und handeln Sie wirklich erst, wenn Sie sich absolut sicher sind. Machen Sie dies Ihnen und Ihrem Partner zu liebe.
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Vorbereitung beim Schluss machen
Bereiten Sie sich, gedanklich auf den Moment vor. Führen Sie sich vor Augen, dass es sich um eine sehr emotionale Situation handeln wird und Sie auch ein Moment des Zweifelns erwartet. Auch kann es passieren, dass Ihr jetziger Partner plötzlich in Tränen ausbrechen wird und Sie dadurch Ihre eigenen Tränen ebenfalls nicht mehr zurückhalten können.
Überlegen Sie sich, was und wie Sie es sagen werden. Sätze die deutlich machen, dass Ihre Entscheidung feststeht und Sie es ernst meinen, finden Sie unter dem Abschnitt „Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit“. Diese Vorbereitung und die gedankliche Auseinandersetzung mit der Situation, verschafft nicht nur Ihnen Klarheit, sondern wird auch Ihrem Partner helfen, die Situation besser zu begreifen.
Dadurch werden Sie beide mit der bevorstehenden Situation, besser umgehen können. Denn wenn er weiß, dass Sie es ernst meinen und dies auch spürt, und es keine spontane Aktion war, die Sie hinterher sowieso wieder bereuen, kann er sich gedanklich, bewusst oder unterbewusst, mit der Situation auseinandersetzen.
Dem Partner eine Chance geben / Möglichkeit zur Aussprache
Wenn Sie Ihrem Partner, Ihre Entscheidung mitteilen, geben Sie ihm die Chance bzw. ein Forum, zur Aussprache. Dadurch kann er, auf die Situation entsprechend reagieren und sich mitteilen. Mit dem Ausdruck „eine Chance geben“ ist aber nicht gemeint, ihre Entscheidung wieder in Frage zu stellen.
Denn häufig werden in dieser Situation, Argumente aufgerufen, die für die Partnerschaft sprechen. Vielmehr ist mit „Chance geben“ gemeint, die Möglichkeit zu schaffen, dass auch er auf Ihre Entscheidung, entsprechend reagieren kann.
Nehmen Sie sich auch, die nötige Zeit, zum Schluss machen. Die Situation wird für Sie, sehr unangenehm sein, aber auch die Tatsache, dass Sie sich entsprechend Zeit nehmen, zollt Ihrem Partner, den Respekt den er verdient. Die Möglichkeit zur einer Aussprache ist nur fair Ihrem Partner gegenüber.
Fair bleiben
Bleiben Sie beim Schluss machen fair. Damit ist gemeint, dass Sie keine Vorwürfe herauskramen sollten, die eigentlich schon längst besprochen worden sind. Bleiben Sie hingegen bei den Tatsachen, die Sie zum jetzigen Zeitpunkt dazu veranlasst haben den Entschluss zu fassen Schluss zu machen. Behandeln Sie ihn wirklich so, wie Sie selber auch behandelt werden wollten, wenn jemand mit Ihnen Schluss macht.
Führen Sie sich vor Augen, wie Sie reagieren, wenn jemand zu Ihnen dasselbe sagen würde. Und stellen Sie sich die Situation gedanklich vor. Häufig gibt uns das ein Gefühl dafür, die richtigen Worte zu finden und die Situation besser kontrollieren zu können.
Vorwürfe vermeiden
Vermeiden Sie auch Vorwürfe. Egal ob die Vorwürfe, aus der Vergangenheit stammen oder gerade aktuell sind. Denn durch Vorwürfe, fühlt sich der Partner persönlich angegriffen. Durch einen Vorwurf wird in der Regel eine Behauptung aufgestellt, dass der Partner etwas falsch gemacht hat. Die Ebenen in der Situation verschieben sich und geschehen dadurch, auch nicht mehr auf Augenhöhe.
Der Partner wird durch den Vorwurf von Ihnen in der Ranghöhe herabgesetzt. Und dieses Ungleichgewicht sollten Sie aus Rücksicht zu Ihrem Partner vermeiden. Bleiben Sie daher, unbedingt auf Augenhöhe, um Ihrem Partner respektvoll zu begegnen und vermeiden Sie Vorwürfe beim Schluss machen. Mehr Informationen zu Vorwürfen finden Sie hier.
Persönlich unter 4 Augen
Vermeiden Sie unbedingt, schriftlich per Brief, E-Mail oder im schlimmsten Fall per SMS Schluss zu machen. Ebenfalls sollte eine Trennungsagentur vermieden werden. Auch wenn diese Möglichkeiten auf den ersten Blick bequemer und entspannter erscheinen, sind diese Möglichkeiten Ihrem Partner gegenüber unfair und feige. All diese Kommunikationsformen, geben Ihrem Partner zwar die Möglichkeit zu reagieren, verhindern aber, einen vielleicht letzten, persönlichen Austausch.
Daher ist ein persönliches 4 Augengespräch die richtige Wahl. Auch wenn es nicht mehr so ist, hat ihr Partner Ihnen mal etwas bedeutet und er Ihnen. Die einzige Ausnahme in der Sie ein 4 Augengespräch vermeiden sollten, ist wenn Sie befürchten, dass Ihr Partner gewalttätig werden könnte.
Der richtige Zeitpunkt
Den perfekten Zeitpunkt, zum Schluss machen gibt es wahrscheinlich nicht aber dennoch sollten Sie über den Zeitpunkt nachdenken. Denn wenn ihr Partner, zur Zeit in einer schwierigen Situation steckt, wie zum Beispiel einer Klausurphase in der Uni oder gerade vor einer neuen beruflichen Herausforderung steht, kann diese neue Situation der Trennung dazu beitragen, dass gesteckte Ziele dadurch nicht mehr erreicht werden. Auch wenn Sie nichts mehr für Ihren Partner empfinden, bleiben Sie rücksichtsvoll.
Auch morgens zwischen Tür und Angel, ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Wählen Sie nach Möglichkeit, einen Zeitpunkt, an dem anschließend für beide nichts Wichtiges mehr ansteht. So kann man die neue Situation erst einmal sacken lassen, bevor man sich anderen Aufgaben widmet. Hier finden Sie weitere Informationen zum richtigen Zeitpunkt.
Ein vertrauter Ort
Wählen Sie, zum Schluss machen einen vertrauten Ort aus. Vielleicht wählen Sie auch einen Ort, bei dem sich der Partner zurückziehen kann, nachdem Sie die Botschaft übermittelt haben. Denn in vielen Fällen will man erst mal alleine mit der Situation sein.
Auch ein Ort den Sie verlassen können, um die Situation zu beenden, sollte in Ihrem Interesse sein. Ein Café oder ein Restaurant, wo jeder die Situation mitbekommen kann, ist eine schlechte Wahl. Bei Ihm zuhause oder in einem Park, beim spazieren gehen ist hingegen schon besser.
Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit
Seien Sie, beim Schluss machen ehrlich und aufrichtig. Nennen Sie auf jeden Fall den Trennungsgrund, damit ihr Partner weiß, woran es gelegen hat und dadurch für die nächste Beziehung etwas mitnehmen kann. Wählen Sie keine Argumente die sie nur vorschieben um möglichst schnell aus der Situation herauszukommen. Die Diskussion wird sich dadurch nur verlängern da Ihr Partner die Argumente nicht gelten lassen wird.
Das heißt, sagen Sie wirklich das, was Sie, zur Beendigung der Beziehung bewegt hat. Nur so weiß Ihr gegenüber, woran er ist. Wenn Sie Ihre echten Beweggründe nennen, hat in den meisten Fällen der Partner keine andere Wahl, als die Situation so zu akzeptieren, wie sie tatsächlich ist.
Nachfolgend finden Sie einige Sätze die Ihnen dabei helfen können:
„Ich liebe Dich nicht mehr.“
„Wir sind zu verschieden und haben zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben.“
„Ich bin nicht mehr bereit für eine Beziehung mit dir.“
Auch bleiben dadurch, keine weiteren Fragen mehr offen und es werden Möglichkeiten für einen Ausweg, von vornherein ausgeschlossen.
Klar machen, dass es kein Zurück mehr gibt
Bleiben Sie konsequent bei Ihrem Entschluss. Auch das hat beim Schluss machen etwas mit Respekt zutun. Denn ein ewiges hin und her und das Spielen mit den Gefühlen Ihres Partners, hat er nicht verdient. Sätze wie „das was ich gesagt habe, meine ich endgültig“ werden Ihrem Partner helfen zu verstehen, dass es kein Zurück mehr gibt.
Auch Sätze wie „ich habe einen Entschluss gefasst den ich nicht mehr zurücknehmen werde“ helfen Ihrem Partner, die Ernsthaftigkeit der Situation zu begreifen. So verhindern Sie auch, dass er permanent bei Ihnen auf der Matte steht und sich ständig wieder meldet. Er muss spüren, dass Ihre Entscheidung ernst gemeint ist. Auch ein aufgesetztes Grinsen oder Lächeln ist an dieser Stelle falsch.
„Lass uns Freunde bleiben“
Vermeiden Sie Sätze wie „lass uns Freunde bleiben“. Auf den ersten Anschein mag dieser Satz besänftigend wirken, um die Situation zu entspannen und zu deeskalieren. Aber selbst wenn, sich beide darauf einigen, wird es nicht funktionieren. Einer aus der Partnerschaft, wird seine Gefühle, nie komplett abschalten können.
Sie schüren dadurch die Hoffnung in Ihrem Partner, dass es doch noch eine zweite Chance gibt und genau das sollten Sie vermeiden. Auch ist dieser Satz unfair gegenüber Ihrem Partner, da dieser Hoffnung hegt, doch noch die Kurve zu kriegen, obwohl Sie daran kein Interesse haben. Streichen Sie den Satz beim Schluss machen.
Nicht schuldig fühlen
Fühlen Sie sich nicht schuldig. Sie haben eine Entscheidung getroffen und bei dieser bleiben Sie jetzt auch, auch wenn Sie Ihren Partner, verletzt haben. Wenn das, was Sie sagen, ehrlich und aufrichtig war, dann haben Sie in der Regel, keinen Grund sich schuldig zu fühlen. Ihre Beweggründe sind ja durchaus berechtigt, ansonsten hätten Sie den Entschluss auch gar nicht fassen können. Durch die Trennung werden für Sie und Ihren Partner auch wieder neue Türen aufgehen.
Sich bedanken
Wenn Sie wollen, dann können Sie sich auch für die schöne Zeit, bedanken. Aber übertreiben Sie es hierbei bitte nicht, denn eine solche Danksagung kann auch schnell aufgesetzt wirken.
Abstand gewinnen und konsequent bleiben
Wenn Sie die Trennung vollzogen haben, sollten Sie schauen, dass Sie Abstand gewinnen. Das heißt, vermeiden Sie Kontakt mit der Person und bleiben Sie dabei auch konsequent. Darüber hinaus sollten Sie alle Erinnerungsgegenstände in eine Kiste packen und diese aus Ihrem Blickfeld schaffen.
Denn wenn Sie permanent an die Person erinnert werden, können Sie keinen Abstand gewinnen. Auch besteht die Gefahr, dass Sie ihre Entscheidung rückgängig machen wollen. Fahren Sie vielleicht in den Urlaub oder treffen sich mit Freunden zum feiern um mal wieder auf andere Gedanken zu kommen.
Fazit zum Schluss machen
Schluss machen ist nicht einfach und wird es auch niemals werden. Wenn sie sich aber an ein paar der hier besprochenen Regel halten, können Sie die Trennung für beide Seiten angenehmer gestalten. Auch ist der respektvolle Umgang in dieser Situation unheimlich wichtig, denn schließlich haben Sie die Person ja auch mal geliebt. Empfehlenswert zum Thema ist auch das Buch Anzeige“Schieß ihn einfach auf den Mond!”: Es heißt Schluss machen, weil dann Schluss ist.
Wie haben Sie das Schluss machen erlebt und was ist Ihnen dabei am stärksten im Gedächtnis geblieben? Freue mich über Ihre Kommentare.
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